Glauben Sie an Wunder?
Katja Ebstein würde diese Frage singend mit Ja beantworten: „Wunder gibt es immer wieder heute oder morgen können sie geschehen!“
Als Wunder bezeichnet man Ereignisse, die die natürlichen Gesetze übersteigen und oft als Eingreifen Gottes in die Welt gesehen werden. Sie können als Heilung, Naturphänomene oder unerklärliche Ereignisse bezeichnet werden. In der Bibel finden wir zahlreiche Wundererzählungen. Aber ob das alles so stimmt? Ich behaupte, auch heute noch geschehen Wunder; zumindest würde ich das für mich persönlich so deuten.
Da wird eine Niere von einem Menschen als Organ in das eines anderen Menschen verpflanzt.
Da treffen sich zwei Menschen, lernen sich kennen und lieben und bekommen ein Kind.
Da ist ein Mensch, der durch seine Alkoholsucht seine Arbeit und Familie verliert. In einer Beratungsstelle wird er betreut und findet zurück ins Leben.
Ich könnte diese Liste beliebig fortsetzen. Wunder müssen nicht immer spektakulär oder übernatürlich sein. Oft sind es die kleinen, alltäglichen Wunder, die uns zeigen, dass Gott bei uns ist.
Vor genau 75 Jahren starb der in Schweich geborene Johannes Maria Haw. Ich kann nur so stauen, dass so viele Jahre nach seinem Tod sein Lebenswerk in Leutesdorf als Pater und Gründer von zwei Ordensgemeinschaften weiterlebt!
Sein Kampf gegen Alkoholismus und Obdachlosigkeit hat bis heute Spuren hinterlassen: die Johannesschwestern von Maria Königin (1928) und die Johannesmissionare (1948), Priester und Brüder kümmern sich liebevoll um Obdachlose und entlassene Strafgefangene. Sie betreuen diese Menschen in Altenheimen, Krankenstationen, Schulen und Sozialdiensten. Ein vorbildlicher Akt der Nächstenliebe.
Wer Wunder erleben möchte, der muss nur offen und aufmerksam durch diese Welt gehen. Ich bin dankbar für die kleinen und großen Wunder, die ich immer mal wieder erleben darf.
Rüdiger Glaub-Engelskirchen
Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Schweich